Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2012; 2(4): 258-263
DOI: 10.1055/s-0032-1325312
Fachwissen
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Röntgenthorax – Indikationen, Limitationen, Befundung

Tobias Achenbach
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Publication Date:
24 September 2012 (online)

Zusammenfassung

Der Röntgenthorax steht nach Anamnese und körperlicher Untersuchung an erster Stelle der apparativen Diagnostik bei thorakalen Beschwerden. Wer ihn indiziert und anschließend interpretiert, muss über eine Fachkunde Strahlenschutz verfügen.

Jedes Thoraxbild muss nach einem festen Schema analysiert werden, damit man keine relevanten Befunde übersieht. Man beschreibt zunächst die Pathologie, daraus lässt sich der Befund erstellen. Die Eskalation zur weiterführenden Diagnostik hängt von der individuellen Situation ab. Wie wichtig ist es im konkreten Fall, auch kleine Befunde zu erkennen? Vermute ich Erkrankungen der großen, zentralen Gefäße oder des Mediastinums? Die Computertomographie ist das wichtigste und genauste weiterführende Verfahren.

Kernaussagen

  • Der Röntgenthorax steht nach Anamnese und körperlicher Untersuchung oft an erster Stelle der apparativen Diagnostik bei thorakalen Beschwerden.

  • Wer einen Röntgenthorax indiziert und anschließend interpretiert, muss über die Fachkunde Strahlenschutz verfügen.

  • Jedes Thoraxbild muss nach einem festen Schema analysiert werden, um keine relevanten Befunde zu übersehen.

  • Man beschreibt zunächst die Pathologie:

    • Wo?

    • Transparenz erhöht oder vermindert?

    • Morphologie?

    Daraus lässt sich der Befund interpretieren.

  • Je kleiner, je weiter zentral / mediastinal und je transparenter ein Befund ist, desto eher wird er im Röntgenbild des Thorax übersehen.

  • Der Röntgenthorax hilft nicht weiter bei Lungenembolie, Aortendissektion und z. B. intrakardialen Befunden.

  • Die Eskalation zur weiterführenden Diagnostik hängt von der individuellen Situation ab. Wie wichtig ist es im konkreten Fall, auch kleine Befunde zu erkennen? Vermute ich Erkrankungen der großen, zentralen Gefäße oder des Mediastinums?

  • Die CT ist das weiterführende Verfahren, welches Aussagen zur vaskulären und mediastinalen Situation liefert und in der morphologischen Darstellung des Lungenparenchyms bisher von keinem Verfahren übertroffen wird.