Avian nest abandonment prior to laying—a strategy to minimize predation risk?

Abstract

Nest abandonment prior to laying is poorly understood and rarely studied. One possible explanation is that it is a behavior which may have evolved in response to high predation risk in nesting birds as a strategy to avoid the even greater costs of losing eggs or chicks. We tested this hypothesis in the Grey Fantail (Rhipidura albiscapa), a species that builds and abandons multiple nests throughout its breeding season without laying eggs. We placed artificial nests (that contained natural and plasticine eggs) in the exact locations of natural nests from the previous breeding season (spanning a large elevational gradient) for which the fate was known (abandoned, predated, or fledged). Trials were conducted early and late in the breeding season to test for temporal patterns. We postulated that should nest abandonment indeed reduce predation risk, then artificial nests placed at previously abandoned nest sites should have a greater risk of predation than nests placed at predated or fledged nest sites. Overall, we found that 74% of artificial nests were predated, with predation attributed to birds (66%), small mammals (7%), ants (8%), and unknown predators (19%). Artificial nest predation varied according to previous nest fate, whereby predation rates were lowest for predated sites, slightly higher for fledged, and highest at previously abandoned nest sites. In addition, cover increased survival rates for all nest site types. However, we observed a shift in the proportion of nests predated by birds versus other predator taxa, whereby nest predation by birds was highest late in the season at high elevation; this increase may have been due to extreme high temperatures at low elevation resulting in bird predators moving to refuges at higher elevation.

Zusammenfassung

Das Verlassen von Nestern durch die Altvögel vor der Eiablage – eine Strategie zum Minimieren des Prädationsrisikos? Das Verlassen des Nests vor der Eiablage ist ein Verhalten, das bei nistenden Vögeln als Reaktion auf ein hohes Prädationsrisiko evolviert sein könnte, um noch größere Kosten durch den Verlust von Eiern oder Jungvögeln zu vermeiden, doch ist dies nur schlecht verstanden und bislang kaum untersucht worden. Wir haben diese Hypothese beim Graufächerschwanz (Rhipidura albiscapa) untersucht, einer Art, die in einer Brutsaison mehrere Nester baut und wieder verlässt, ohne Eier gelegt zu haben. Hierfür haben wir künstliche Nester (die echte Eier sowie Kneteier enthielten) an Standorten angebracht, an denen sich in der vorherigen Brutsaison natürliche Nester befunden hatten. Diese Standorte erstreckten sich über einen weiten Höhengradienten, und das „Schicksal“der dort zuvor vorhandenen Nester (verlassen, ausgeraubt oder ausgeflogen) war bekannt. Die Experimente wurden sowohl früh als auch spät in der Brutsaison durchgeführt, um zeitliche Muster zu überprüfen. Reduziert das Verlassen von Nestern in der Tat das Prädationsrisiko, sollte das Prädationsrisiko für künstliche Nester an Standorten, an denen Nester im Vorjahr verlassen worden waren, höher sein als für Nester an Standorten, an denen vorherige Nester ausgeraubt worden oder ausgeflogen waren. Insgesamt wurden 74% der künstlichen Nester ausgeraubt, davon 66% durch Vögel, 7% durch Kleinsäuger, 8% durch Ameisen und 19% durch unbekannte Räuber. Wir beobachteten, dass die Prädation der künstlichen Nester entsprechend dem Schicksal vorheriger Nester für zuvor verlassene und ausgeflogene Nester variierte, wobei die Prädationsraten am niedrigsten bei ausgeraubten, etwas höher bei ausgeflogenen und am höchsten bei verlassenen vorherigen Nestern waren. Des Weiteren erhöhte eine Tarnung des Nests die Überlebensraten an allen Standorten. Wir beobachteten jedoch eine Verschiebung im Anteil der Nester, die von Vögeln relativ zu anderen Prädatoren ausgeraubt wurden: Nestprädation durch Vögel war am höchsten spät in der Saison an höhergelegenen Standorten, was mit den extrem hohen Temperaturen an niedriger gelegenen Standorten zusammenhängen könnte. Diese könnten dazu geführt haben, dass Vogelprädatoren in größeren Höhenlagen Schutz vor der Hitze suchten.